Amo Beethoven

photo11Amo Beethoven (Ich liebe Beethoven) –  amobeethoven.com
Dokumentarfilm, Venezuela, 34min
Spanisch mit dt./engl./span. Untertitel (auch für Gehörlose)

Hören kann man nicht nur mit den Ohren. Manche fühlen die Töne mit der Haut oder mit dem Herzen, weil ihr Hörsinn nicht funktioniert. In der venezolanischen Stadt Barquisimeto lernen gehörlose Kinder nicht nur Instrumente spielen, sondern auch in Gebärdensprache singen. Die Schüler kommen zum großen Teil aus armen Verhältnissen und werden im Rahmen eines Sozialprojekts zu Musikern ausgebildet.
Dass die Kinder keine Stimmen hören, ist nur eines von vielen Handicaps, wenn man am Rande der Gesellschaft lebt. Doch in der Musikschule entdecken sie eine Welt, die jedem offen steht.

Da ist der zehnjährige Anibal aus Maracay, der laut seinem Vater der „beste Trompeter“ in ganz Venezuela ist und für den die Musik einen lebenswichtigen Ankerpunkt darstellt.
Ebenso verhält es sich bei Leonardo, einem Kaffebauern aus den Bergen nahe der Stadt Barquisimeto: Fernab von jeglicher Zivilisation, bietet ihm seine andinische Harfe die einzige Möglichkeit, seinen Gefühlen intensiven Ausdruck zu verleihen.
Mit Luis Alfredo schließt sich der Kreis: Aufgewachsen in den Slums von Caracas, hat er den Durchbruch bereits geschafft und kann mit seiner Musik Geld verdienen, selbstständig sein und seine Familie unterstützen. Luis tourt nun mit dem nationalen Jugendorchester durch die ganze Welt.

Hintergrundinfo: Inmitten von Gewalt und Armut, gründete José Antonio Abreu vor dreißig Jahren in Venezuela die Organistion FESNOJIV, deren Ziel ist es, den sozialen Missständen zu trotzen und die Jugendlichen von der Straße zu holen. Gesellschaftsveränderung durch Musik? Was als weltfremde Sozialromantik anmuten mag, hat durchaus Erfolg. Mittlerweile befinden sich fast 300 000 Kinder und Jugendliche in dieser Parallelwelt der Musik, der Träume und der Ziele. Die Methode scheint simpel: Durch den Umgang mit wertvollen Leihinstrumenten lernen die Jugendlichen erstmals Verantwortung zu übernehmen.

Regie: Stefan Bohun
Kamera: Gerald Kerkletz
Montage: Uschi Lösch
Ton: Atanas Tcholakov
Producer: Hannes Kreuzer